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Br. Bernhard Gahm verstorben

Am späten Nachmittag des 16. November 2021 verstarb auf unserer Pflegestation in Würzburg nach langer und geduldig getragener Krankheit unser lieber Mitbruder Br. Bernhard Gahm OSA.

Br. Bernhard wurde am 23. Mai 1930 als fünftes von sieben Kindern der Eheleute Otto und Hildegard Gahm inJagstberg geboren und auf den Namen Karl getauft. Vom Frühjahr 1937 bis zum Sommer 1944 besuchte er dort die Volksschule. Im März 1950 wandte er sich mit einem Brief an den Provinzial der Augustiner und bat um Aufnahme in den Orden. Im April desselben Jahres kam er nach Münnerstadt. Bisher hatte er in der elterlichen Landwirtschaft geholfen. Nun machte er im Kloster St. Michael in Münnerstadt die Ausbildung zum Koch. Am 27. August 1953 wurde er eingekleidet und begann sein Noviziat, das er am 30. August 1954 mit der einfachen Profess abschloss. Dass im gleichen Jahr P. Engelbert Eberhard zum Generalprior gewählt wurde, bestimmte fast sein ganzes weiteres Leben.

Br. Bernhard, dem bereits sein Postulatsmagister wie auch der Novizenmeister jeweils »gleichbleibende Ruhe und Freundlichkeit« bescheinigten, wurde von P. Engelbert gleich nach der einfachen Profess nach Rom versetzt, um dort zusammen mit Br. Sigismund Rauh die Küche der Generalkurie zu übernehmen. In Rom legte er am 30. August 1957 seine feierliche Profess ab. Von 1971 bis 1978 war Br. Bernhard dann Ökonom des internationalen Kollegs St. Monica. Als im Jahr 1986 der Definitor Br. Vinzenz Böning unerwartet verstarb, wurde Br. Bernhard in die Provinzleitung gewählt. Dieses Amt konnte er aber nicht antreten, da der damalige Generalprior sein Veto einlegte und ihn unbedingt in Rom behalten wollte.

So war Br. Bernhard fast 60 Jahre lang »unser Mann in Rom«, wie es zu seinem 50.Professjubiläum ehrend und anerkennend zu lesen war. Neben seinen Aufgaben an der Kurie – lange Zeit war er dort auch an der Pforte tätig – und am internationalen Kolleg St. Monica war er in all diesen Jahren Ansprechpartner für alle Dinge und Anfragen, die ihn aus seiner deutschen Heimatprovinz erreichten. Er organisierte Zimmer für Brüder und deren Angehörige, führte sie durch Rom und in die Umgebung, sorgte für Fahrten nach Cascia zur hl. Rita oder auch nach Lecceto und andere Orte, die für Augustiner interessant und wichtig sind. Er besorgte Karten für Papstaudienzen und versorgte die sammelnden Brüder in der Heimat mit den Briefmarken des Vatikans, in dessen Schatten er lebte. Er vermittelte in seiner Ruhe und Gelassenheit allen, mit denen er unterwegs war, selbst im turbulentesten Straßenverkehr der Ewigen Stadt Sicherheit und Vertrauen und wusste auch, wo man gute und ehrliche römische Kost genießen konnte. Sympathisch und zugewandt kümmerte er sich um die Brüder in Rom, die Gäste aus Deutschland und die jungen Studenten des internationalen Kollegs aus der ganzen Welt. P. John Flynn, ehemaliger Generalsekretär, der ihn in den 1970er Jahren kennengelernt hat, sagt von ihm: »Always a wonderful brother.«

Nachdem Br. Bernhard 2012 in Rom einen Schlaganfall erlitten hatte, wurde er im Juni 2013 nach Würzburg auf die Pflegestation versetzt, wo er seitdem die Betreuung und Pflege genießen konnte. Seine Augen wurden hell, wenn man bei Besuchen ein paar Worte in italienischer Sprache mit ihm wechselte. Nachdem er auch hier in Würzburg weitere Schlaganfälle erlitten hatte, war er seit langem bettlägerig. Gut umsorgt von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflegestation und begleitet von den Brüdern, verstarb er nun 91-jährig nach langem Krankenlager und kann jetzt die Ruhe in Gott finden, die er, aus seinem Glauben genährt, im Leben selbst ausstrahlte.

Die Beisetzung fand am 23. November 2021 auf dem Hauptfriedhof in Würzburg statt. Das Requiem wurde anschließend in der Augustinerkirche in Würzburg gefeiert.

Der Totenbrief als PDF

Br. Bernhard Gahm verstorben